Jeder Schauspieler und jede Schauspielerin wird sich früher oder später mit der Frage beschäftigen:

 

Wie kann ich größtmögliche Authentizität in meiner Darstellung erreichen?

 

Nun, so ging es auch mir.

In meiner Schauspielausbildung habe ich zwar viel Gutes, aber auch viel aufgesetzte Äußerlichkeit kennengelernt, die mit Authentizität rein gar nichts zu tun hatte. Es war Arbeit, dies wieder loszuwerden.

 

Erst im Laufe der Berufspraxisjahre habe ich den Ansatz für mich herausgefunden, der mich tatsächlich nahe an größtmögliche Wahrhaftigkeit und künstlerische Freiheit bringen kann. Ein Ansatz, der mir Angst und Unsicherheit nimmt und Mut und Kreativität gibt. Ein Rüstzeug, das für mich funktioniert. Und wie ich weiß, auch für viele andere.

 

Ganz besonders während meiner Serientätigkeit habe ich verinnerlicht, wie wichtig es ist, aus einem Zustand der Entspannung heraus zu arbeiten.

Wie aber erreicht man das ohne dabei unterspannt zu wirken?

Zum einen natürlich durch Körperübungen, die das Körperbewusstsein schulen.

Zum anderen, und das ist der viel wesentlichere Punkt, indem man die "Aufmerksamkeit nach außen" trainiert.

 

Schauspieler*innen neigen dazu, sich so sehr mit sich selbst zu beschäftigen und im Kopf festzuhängen, daß sie das Außen vernachlässigen. Dadurch wird ihr Spiel unnatürlich, affektiert, angestrengt und oft sehr eitel. Und es berührt das Publikum nicht.

 

Wenn man jedoch wie im normalen Leben den Blick nach außen richtet- keiner geht über die Straße ohne sich vorher zu vergewissern, ob ein Auto kommt oder nicht- beginnt der Körper sich natürlich zu verhalten. Er reagiert organisch auf äußere Umstände.

 

Natürliches Verhalten ist es, was meiner Meinung nach ein Schauspieler oder eine Schauspielerin beherrschen sollte, egal in welcher Situation. Egal ob Wutausbruch, Streitgespräch oder Liebesflirt, all das wird  hochspannend und mitreißend sein, solange es nicht gestaltet, sondern wahrhaftig gelebt ist.

 

„LIVING TRUTHFULLY UNDER IMAGINARY CIRCUMSTANCES.“

 

Das ist für mich der Satz, der alles beinhaltet, worauf es ankommt. Er stammt von Sanford Meisner, der mit seiner Meisner Technik ein hocheffektives Training erschaffen hat.

Meisners Übungen schärfen den Blick nach außen und machen erfahrbar, daß dadurch das Innen ganz von selbst zu leben beginnt. Impulse und Emotionen entstehen natürlich und leicht, und das macht Spaß!

Und Schauspielen muss Spaß machen. Warum sollten wir es sonst tun?

 

Sich in eine Wut reinkrampfen oder mit schmerzverzerrtem Gesicht eine Träne abringen zu müssen, das macht keinen Spaß. Ich weiß, wovon ich spreche.

 

„Acting is fun. Don´t let that get around.“ Sanford Meisner

 

Ich bin heute ungemein dankbar, Menschen getroffen zu haben, die mir diesen Weg 

gezeigt und mich in Richtung befreites, authentisches Spiel geführt haben.

Deshalb habe ich angefangen, meine Erfahrungen ebenfalls zu teilen. Seit 2014 gebe ich Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene und unterrichte an diversen Schauspielschulen.

 

 

 

Testimonials:

 

-Ich bin Silvia sehr dankbar für ihre guten Erklärungen und ihre Anstöße während der Übungen, die mich dazu ermutigt haben, tiefer in die Emotionen einzutauchen, und neue Seiten an mir zu entdecken. Ihre ruhige und offene Ausstrahlung hat dafür gesorgt, dass ich mich wohl gefühlt habe und keine Angst davor hatte, auch mal einen Fehler zu machen. Ich empfehle Silvia auf jeden Fall weiter! (Lisa-Marie Peters, Schauspielerin)-

 

-Silvia hat eine feine Wahrnehmung bezüglich unserer Impulse und Unsicherheiten. Sie hilft uns, unsere Komfortzonen zu verlassen, gleichzeitig ist aber auch ein verlässliches Auffangnetz gespannt, sodaß jeder sein eigenes Tempo finden und sich mutig entwickeln kann. (Lara Franzen, Schauspielstudentin)-

 

-Silvia war in der Schauspielschule eine meiner Darstellungsdozentinnen. Da mich die wenigen Unterrichtsstunden, die ich mit ihr hatte, schon so viel weitergebracht haben, habe ich noch den externen Meisnerkurs dazu gebucht. Es war eine unglaublich intensive Erfahrung, die mir geholfen hat, mehr Verletzlichkeit zuzulassen. Obwohl es mir nicht immer leicht gefallen ist, hat es sich so was von gelohnt. (Marvin Domachowski, Schauspieler)-

 

-Das Arbeiten mit Silvia und der Meisnertechnik hat mich sehr bereichert und viel Spaß gemacht. Ich lernte, besser zu beobachten, im Außen, wie auch bei mir selbst. Ich verstehe meinen Körper, meine Mechanismen und meine Wirkung besser. In dem sicheren Rahmen konnte ich viel Neues ausprobieren und mit dem klaren und bestimmten Feedback von Silvia auch jedes Mal voran kommen. Danke! (Ann-Sophie Redel, Schauspielstudentin)-